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Ratgeber

Nützliches, Tipps, Wichtiges - Informationen für Tierhalter

  • Hamster
  • Kaninchen
  • Mäuse
  • Meerschweinchen
  • Wellensittiche
  • Gesunde Zähne
  • Impfen
  • Kampf den Würmern
  • Kastration
  • Vorsicht Zecken

Hamster

Der Hamster stammt ursprünglich aus Asien und Syrien und erfreut sich immer noch großer Beliebtheit in den heimischen Kinderzimmern. Grundsätzlich unterscheidet man in der Hamsterhaltung zwischen Großhamstern (die allerdings nicht als Heimtiere gehalten werden), Mittelhamstern - wie dem am häufigsten bekannten klassischen Goldhamster - und Zwerghamstern.

Zum Wohlfühlen

Wildlebende Hamster sind geschickte Kletterer und können auf der Futtersuche in einer Nacht bis zu 30 km zurücklegen. Aufgrund dieses intensiven Bewegungsdranges sollte der Käfig mindestens 100 x 50 x 50 cm (BxTxH) groß sein. Er sollte mit einem Schlafhäuschen und einem Vorratshäuschen sowie Klettergeräten ausgestattet sein. Das Laufrad muss verletzungssicher gebaut sein: Die Lauffläche muss geschlossen sein und darf nicht aus Speichen bestehen darf. Wichtig ist auch, dass der Hamster nur auf einer Seite einsteigen kann. Die andere Seite sollte ganz geschlossen sein. Achsen an den Seiten können zu Verletzungen durch Einklemmen führen können. Leider gibt es im Handel auch einige ungeeignete Utensilien zu kaufen: In durchsichtigen Häuschen oder Spielzeugen finden die Tiere keine Ruhe. Auch marktübliche Röhrensysteme als kontrollierte Bewegungs- und Klettermöglichkeiten oder „Hamster-/ Joggingkugeln“ sind für die Tiere ungeeignet.

Richtig füttern

Die im Handel angebotenen Fertigfuttermischungen sind gut als Grundfutter geeignet. Heu sollte, genau wie Wasser immer vorhanden sein. Ein Hamster ist jedoch kein Vegetarier und könnte nur von Heu und Kräutern kaum überleben. Deshalb sollte energiereiches Futter zugeführt werden, z.B. ein bisschen Frischkäse, gekochter (!) Schinken, ein hart gekochtes Ei oder Quark. An einem Stückchen harten Brot oder Obstbaumästen kann sich das Tier seine Zähne abnagen. Auch empfehlenswert: ein Salzleckstein und gelegentliches Zufüttern von Mineralstoffen und Vitaminen.

Natürlich freut sich jeder Hamster über Grün- und Saftfuttersachen. Verzichten Sie dabei möglichst auf Kohlsorten und füttern Sie stattdessen Salat, Löwenzahn, ein bisschen Apfel oder Tomate. Die Tiere stopfen alles in ihre Backen und verstecken das Futter dann in ihrem Bau. Hier kann sich eine ganze Menge ansammeln. Da z. B. Frischfutter schnell schimmelt, sind regelmäßige Kontrollen wichtig. Passen Sie außerdem die tägliche Futtermenge dem Bedarf des Tieres an. Hamster heben sonst nämlich alles auf, picken sich nur "die Rosinen” heraus und ernähren sich damit einseitig. 

Zur Auspolsterung des Vorratshäuschen benutzt der Hamster meist Heu oder Hamsterwatte. Achten Sei bei der Watte darauf, dass sie „verdaulich“ ist. „Unverdauliche“ Watte kann zur Verstopfung der Backentaschen führen. 

Solisten

Goldhamster sind nachtaktive Einzelgänger, die in der Regel keine Artgenossen in ihrem Territorium dulden. Zwerghamster können eventuell auch paarweise gehalten werden, jedoch sollte man unbedingt auf das jeweilige Geschlecht achten, damit kein unerwarteter Nachwuchs kommt (Geschlechtsreife: 32-42 Tage, Tragzeit: 16 Tage, Welpenzahl: 4- 10). Hamster haben eine Lebenserwartung von 2 bis 3 Jahren.

Kaninchen

Das mit Abstand beliebteste Heimtier ist das Zwergkaninchen. Vor der Anschaffung sollte man sich allerdings ein paar Gedanken über die speziellen Anforderungen dieser kleinen Nager machen. Kaninchen sind Fluchttiere, die in der Wildform gesellig in Erdhöhlen leben, daher sollten sie von Anfang an paarweise oder in Gruppen gehalten werden. Nach längerer Einzelhaltung ist eine nachträgliche Vergesellschaftung oft schwierig, wenn auch nicht unmöglich. Eine Haltung zusammen mit Meerschweinchen ist aufgrund des unterschiedlichen Verhaltens nicht anzuraten.  

Richtig füttern

Berücksichtigen Sie bei der Fütterung das empfindliche Verdauungssystem der Tiere. Dieses ist hervorragend an eine nährstoffarme Pflanzenkost (Gras und Kräuter) angepasst. Durch eine energiereiche Nahrung in Form von Obst, Getreide oder Joghurt bekommen Kaninchen nur Verdauungsstörungen. Auch ihre Zähne sind auf faserreiches Futter angewiesen, da Kaninchen wurzellose Zähne besitzen, die lebenslang kontinuierlich weiterwachsen (bis zu 2 mm pro Woche) und somit abgerieben werden müssen.   

Viel Platz

Der Käfig sollte so groß wie möglich geplant werden - mindestens 150 x 60 x 50 cm (B x T x H) - und eine Schlafhöhle sowie eine erhöhte Liegefläche (z.B. Haus mit Flachdach) beinhalten. Achten Sie beim Platzieren des Käfigs auf das zum Teil hochsensible Gehör der Tiere und ihre Empfindlichkeit gegenüber Vibration, Zugluft und Temperaturansprüche. Trotz Käfig sollten Sie den Tieren täglichen Freilauf gönnen, damit sie ihren Bewegungsdrang ausleben können. 

Nicht alle Kaninchen eignen sich für die durchgehende Außenhaltung: Einige Rassen bilden kein ausreichendes Winterfell aus. Diese Tiere dürfen gern den Sommer im Garten verbringen, müssen aber im Winter möglichst geschützt untergebracht werden. Kaninchen, die bisher in der Wohnung lebten, sollten nur langsam an das Leben in der Natur herangeführt werden. Dafür werden sie schon in der Wohnung täglich mit Gras von der Wiese in steigenden Mengen gefüttert, damit sich die Verdauung an das feuchte Grün gewöhnen kann.  Sonst kommt es schnell zu Durchfall und Magenaufgasung. 

Gut geplant

Die Lebenserwartung von Hauskaninchen liegt bei ca. acht bis zehn Jahren, wobei es immer wieder Abweichungen nach unten sowie nach oben gibt. Grundsätzlich gilt: Wer Kaninchen mit unterschiedlichem Geschlecht halten möchte und keinen Nachwuchs plant, sollte das Männchen schnellstmöglich kastrieren lassen. Die Geschlechtsreife tritt bei Kaninchen bereits nach ca. 12 – 16 Lebenswochen ein, und dann kennen diese Tiere keine Verwandten mehr. Nach der Tragezeit von ca. 28 - 33 Tagen und dem Wurf von ca. drei bis zehn Jungen können die Weibchen sofort wieder gedeckt werden. Selbst der größte Käfig wird dadurch schnell zu klein. 

Mäuse

Die im Zoofachhandel erhältlichen Mäuse sind in der Regel sogenannte „Farbmäuse“.  Sie werden heutzutage immer häufiger als Liebhabertiere zuhause gehalten. Sie werden aber auch als Futtertiere in der Terraristik verwendet – zur Ernährung von Schlangen und anderen exotischen Heimtieren (Reptilien). 

Mäuse wohnen in der freien Natur in Gängen und Höhlen unter der Erde und leben in großen Kolonien mit differenzierten sozialen Strukturen. So sollten die als Heimtiere gehaltenen Mäuse ebenfalls in Gruppen leben. Achten Sie aber darauf, dass nur Tiere gleichen Geschlechts oder kastrierte Männchen gemeinsam gehalten werden. Eine fremde Maus kann nur sehr vorsichtig in die Gruppe integriert werden. Sonst besteht die Gefahr von Kämpfen, die nicht selten tödlich enden. 

Wie viele Nagetiere zeigen auch Farbmäuse mehrmals täglich einen Wechsel von Aktivitäts- und Ruhephase (polyphasisch). Sie können sehr gut klettern und hoch springen. Ihren Schwanz benutzen sie dabei als „Ruder“, um das Gleichgewicht zu halten oder sie setzen ihn als „Fangleine“ ein. Eine Maus kann durch alle Löcher schlüpfen, durch die ihr Kopf passt. Ihr restlicher Körper - vor allem der Brustkorb - ist äußerst verformbar.

Die richtige Unterkunft

Die Maus-Unterkunft sollte mind. 70 x 50 x 70 cm (L x H x B) groß und abwechslungsreich gestaltet sein, damit sie dreidimensional genutzt werden kann. Neben Schlafhäuschen, Unterschlupfmöglichkeiten mit Verbindungsgängen, Kletterstangen, Seilen, Schaukeln und Leitern darf den Mäusen auch ein verletzungsfreies Laufrad zur Verfügung stehen. Die Einrichtung im Käfig sollte häufiger umgebaut werden. So halten Sie den Erkundungstrieb der Tiere wach und beugen Verhaltensstörungen vor. Einstreu zum Beispiel aus staubfreien Säge- oder Hobelspänen, Kleintierstreu, Heu oder Stroh sollte mindestens 20 cm hoch sein, damit die Maus ausreichend tief graben kann. Die Unterkunft muss an einem ruhigen Ort ohne direkte Sonneneinstrahlung aufgestellt werden. Vermeiden Sie Zugluft, starke Wärme, Zigarettenqualm und laute Musik.

Die richtige Ernährung

Farbmäuse sind Allesfresser (omnivor). Deshalb sollte ihre Ernährung möglichst abwechslungsreich sein und auch tierische Anteile beinhalten. Neben dem täglichen Körner- und Frischfutter, Leckereien und dem nötigen Eiweißfutter kann man von Zeit zu Zeit auch etwas Erlebnisfutter anbieten. Eine gute Futtermischung besteht zu einem großen Teil aus feinen Saaten (Hirse, Weizen, Hafer, Gerste, Roggen) und getrocknetem Gemüse wie Karotten, Sellerie und rote Bete. Fetthaltige Samen und Nüsse wie Sonnenblumenkerne und Erdnüsse oder Hanfsaat sollten nur in sehr kleinen Mengen angeboten werden. Bei dicken Tieren sollten sie ganz aus dem Futter herausgenommen und ausschließlich als Leckerlies benutzt werden. Zu viele dieser ölhaltigen Saaten führen zu einer Verfettung der Mäuse. Außerdem kommt es bei solch einer einseitigen Ernährung früher oder später zu Mangelerscheinungen. Die Mäuse täglich mit ausreichend frischem Trinkwasser zu versorgen, sollte selbstverständlich sein.

Mäuse haben eine Lebenserwartung von 2-3 Jahren (Geschlechtsreife: 28-49 Tage; Tragzeit: 18-23 Tage; Wurfgröße: 6 – 12 Jungtiere; direkt nach Geburt ist sofort eine erneute Trächtigkeit möglich).

Meerschweinchen

In Südamerika (z.B. Peru und Bolivien) werden Meerschweinchen gerne am Spieß genossen wird. Bei uns haben es die Nager besser: Sie zählen neben Kaninchen zu den Lieblingsheimtieren.  

Meerschweinchen sind gesellig lebende, tag- bis dämmerungsaktive Tiere, die normalerweise in den Anden in Felsspalten oder Erdbauten leben. Als Heimtiere sollten sie einen mindestens 120 x 60 x 50 cm (B x Tx H) großen Käfig haben – mit Schlafhöhle und einer erhöhten Liegefläche. Meerschweinchen sind sehr bewegungsaktiv und sollten täglich Freilauf bekommen. Im Sommer eignet sich dafür auch ein transportables Gatter im Garten. Die Tiere müssen aber unbedingt vor Katzen, Hunden und Greifvögel geschützt sein. Mindestens die Hälfte des Auslaufes muss im Schatten liegen und eine Rückzugsmöglichkeit (z.B. Häuschen) bieten, denn Meerschweinchen sind sehr hitzeempfindlich.  

Richtig füttern

Das ideale Grundfutter für Meerschweinchen ist Heu, das sie den ganzen Tag fressen können. Es regt ihre Darmtätigkeit an und hält die empfindliche Darmflora gesund. Achten Sie dabei auf die Qualität. Hochwertiges Heu enthält verschiedene Gräser, Kräuter und Blüten, es ist grün, sehr trocken und duftet nach Wiese. Von Heu, das gelb und staubig ist, feucht oder modrig riecht, sollte man die Finger lassen. Selbst die Zähne sind auf das faserreiche Futter angewiesen: Meerschweinchen haben wurzellose Zähne, die lebenslang kontinuierlich wachsen (bis zu 2 mm pro Woche) und somit abgerieben werden müssen.  Neben dem Heu sollten die Tiere auch mit ausreichend frischem Grün versorgt werden. Grünfutter enthält unter anderem Vitamin C, Öle und wichtige Spurenelemente, die dem Heu fehlen. Sehr gut eignen sich Gras und Wildkräuter wie Löwenzahn, Scharfgarbe, Vogelmiere und in kleinen Mengen auch Klee. Süßes Obst wie Bananen, Pflaumen, Nektarinen, Mirabellen oder Kirschen sind als Futter eher ungeeignet. Äpfel hingegen können angeboten werden. 

In guter Gesellschaft

Auch wenn Meerschweinchen gut alleine leben können, fühlen sie sich in Gesellschaft am wohlsten. Eine Gruppe sollte dabei nur aus Weibchen oder einem kastrierten Bock und mehreren Weibchen bestehen. Auch Böcke lassen sich in der Regel problemlos gemeinsam halten, wobei jedoch kein Weibchen in der Nähe sein darf. Meerschweinchen-Böcke können bereits ab der dritten Lebenswoche decken und sollten daher rechtzeitig von den Weibchen getrennt werden. Die durchschnittliche Geschlechtsreife erfolgt zwischen der vierten und sechsten Lebenswoche. Böcke, die zusammen mit Weibchen gehalten werden, sollten spätestens ab der vierten Lebenswoche kastriert werden. 

Weibchen oder Männchen

Bei Meerschweinchen lässt sich das Geschlecht in der Regel relativ gut unterscheiden: Bei den Weibchen sieht man ein deutliches Y, bei den Männchen ein umgedrehtes I. Drückt man den Böcken kurz vor der Geschlechtsöffnung auf den Bauch, tritt der Penis hervor. Zitzen sind kein Unterscheidungsmerkmal. 
Eine Vergesellschaftung von Kaninchen und Meerschweinchen ist aufgrund ihres unterschiedlichen Verhaltens nicht anzuraten. Meerschweinchen sind grundsätzlich sehr scheue Fluchttiere und es erfordert viel Geduld und Behutsamkeit, sie zutraulich werden zu lassen. Meerschweinchen werden durchschnittlich sechs bis acht Jahre alt.

Wellensittiche

Viele Wellensittiche fristen ein einsames Leben in heimischen Wohnzimmern, obwohl sie in der freien Natur üblicherweise in Schwärmen leben und daher immer zu mehreren gehalten werden sollten. Die Nähe zum Menschen ersetzt in der Regel nicht den Vogelpartner. Der Vogelkäfig sollte dabei so groß bemessen sein, dass die Tiere kurze Strecken fliegen können, ohne dabei mit den Flügeln an den Käfigwänden anzustoßen. 

Die richtige Unterkunft

Ein Käfig für zwei bis vier Vögel sollte mindestens 1,2 x 1,0 x 0,6 m (B x H x T) groß sein. Die Tiere sollten darüber hinaus regelmäßig die Möglichkeit zum Freiflug unter Aufsicht haben. Kunststoffbeschichtete Käfiggitter sind für Wellensittiche ungeeignet: Sie können die Beschichtung annagen und dabei kleine Plastikteile verschlucken. Bester Standort für den Käfig ist eine ruhige Ecke eines Raumes - fernab von Zugluft, Tabakrauch, Kochdunst und vor Störungen durch Menschen. Fensternähe ist zu bevorzugen, wobei die Vögel jedoch jederzeit Schattenbereiche aufsuchen können müssen. Die Vögel sollten nachts abgedunkelt zu einer etwa zehnstündigen Nachtruhe kommen.

Die Inneneinrichtung des Käfigs sollte ausschließlich aus Naturzweigen als Sitzstangen bestehen, die regelmäßig erneuert werden müssen. Eine unterschiedliche Größe der Zweige schont den Bewegungsapparat und hilft dabei, Fußverletzungen zu vermeiden. Auch eine Bademöglichkeit sollten Sie einrichten. Spielzeug, wie Plastikvögel oder Spiegel schränken dagegen den Bewegungsraum der Vögel ein. Sie sind als Partnerersatz ungeeignet und führen oft zu Verhaltensstörungen. Wellensittiche benötigen keine Nistkästen zum Schlafen. 

Das richtige Futter

Der Wellensittich braucht, neben einer Körnerfertigfuttermischung, täglich Frischfutter. Dazu zählen z.B. Obst, Salat, Gemüse oder Futterpflanzen, wie Löwenzahn, Vogelmiere, Sauerampfer. Damit der Wellensittich ausreichend mit Mineralien versorgt wird, müssen stets Muschelgrit oder Sepiaschalen zur Verfügung stehen. Vogelsand hat für den Wellensittich eine besondere Bedeutung: Er braucht ihn zum Kauen. Da der Wellensittich keine Zähne hat, wird die Nahrung erst im sogenannten „Muskelmagen“ zerkleinert. Das funktioniert aber nur richtig, wenn der Vogel Sand aufnehmen kann. Der kräftige Muskelmagen zermahlt dann zusammen mit dem Sand das Futter. Zusätzlich können Sie einmal pro Woche ein hartgekochtes Ei, Joghurt oder Quark anbieten, während der „Mauser“ auch zweimal pro Woche. 

Weiter zu beachten

Wellensittiche und viele andere Zugvögel bleiben, im Gegensatz zu Enten, während der normalen Mauser in aller Regel flugfähig. Sie haben keine festen Mauserzeiten, sondern erneuern ihr Gefieder meist zwei- bis dreimal im Jahr, wobei die Federn nach und nach ausfallen. Wenn Sie vorhaben Wellensittiche zu züchten (egal ob privat oder gewerblich), müssen gesetzliche Bestimmungen erfüllt werden. Vor Beginn der Brut brauchen Sie eine amtliche Zuchtgenehmigung für Sittiche und müssen ein Zuchtbuch führen. Bis Oktober 2012 mussten Nestlinge zusätzlich noch mit einem amtlichen Fußring gekennzeichnet werden. Die dafür verantwortliche Psittakose-Verordnung wurde mittlerweile abgeschafft, es besteht nun keine Beringungspflicht mehr für Wellensittiche. Die Lebenserwartung von Wellensittichen beträgt 10 bis 12 Jahre.

Gesunde Zähne

Auch unsere Haustiere sind nicht vor Zahnerkrankungen gefeit. Werden diese nicht rechtzeitig erkannt bzw. behandelt, führen sie zu Schäden am Gebiss. Dies äußert sich häufig zuerst durch einen unangenehmen Maulgeruch der Tiere. Der wiederum ist der Beginn von Entzündungen in der Maulhöhle: Zahnfleischentzündung (Gingivitis), Karies, Entzündungen des Zahnhalteapparats (Parodontitis) oder der Maulschleimhaut (Stomatitis). Da die meisten Tiere anfangs kaum Störungen des Allgemeinbefindens zeigen, wird die Erkrankung oft erst im fortgeschrittenen Stadium erkannt. Dann äußert sie sich häufig durch Schmerzen, übelriechenden Atem, ein gestörtes Fressverhalten oder vermehrten Speichelfluss. 

Auf gesunden Zähnen setzt sich ein weicher Belag ab, der zusammen mit Futterresten und Speichel die sogenannte Zahnplaque bildet. Lagern sich dort dann Mineralstoffe wie Calcium, Phosphor und Magnesium ein, entwickelt sich Zahnstein. Zahnstein ist gelbbräunlich, hat eine sehr feste Konsistenz und bildet eine Grundlage für Bakterien. Es gilt der Grundsatz: „Wer Zähne hat, hat Zahnstein.“ Auch bei Menschen, die morgens und abends jeweils 3 Minuten ihre Zähne putzen, wird einmal im Jahr der Zahnstein beim Zahnarzt entfernt. 

Problem Zahnstein

Schreitet die Zahnfleischentzündung weiter voran, greift sie auf den Zahnhalteapparat über. Durch den Entzündungsprozess folgt ein Zahnfleischrückgang, es kommt zur Lockerung der Zähne und schließlich fallen sie aus. Außerdem wird den Bakterien eine Eintrittspforte in den Blutkreislauf eröffnet – eine Gefahr für die Gesundheit. So sagt man beispielsweise, dass beim Menschen jede dritte Herzerkrankung aufgrund schlechter Zähne hervorgerufen wird.  

Kleinere Hunde und Katzen erkranken häufiger als größere Hunde an starkem Zahnsteinbefall. Die 42 Zähne, die jeder Hund besitzt, sind bei großrassigen Hunden, wie beim Wolf, entsprechend der Kiefergröße exakt aufeinander abgestimmt und stehen relativ weit auseinander. Futterreste haben damit kaum eine Chance, sich festzusetzen. Anders sieht es bei kleinwüchsigen Rassen aus: Bei ihnen stehen die Zähne zu dicht und zu schräg beieinander. Der Selbstreinigungseffekt ist nicht mehr gegeben. 

Vorbeugen

Theoretisch ist regelmäßiges Zähneputzen auch bei Tieren die beste Vorsorge, um bakterielle Beläge zu entfernen bevor sich Entzündungen oder Zahnstein bilden können. Da dies jedoch die meisten Tiere nicht tolerieren, kann die Zahnreinigung durch spezielle Kauartikel unterstützt werden. 

Trotzdem lässt sich die Zahnsteinbildung nicht ganz verhindern. Früher oder später wird eine professionelle Zahnreinigung nötig. Da die Tiere sich nicht freiwillig länger in der Maulhöhle manipulieren lassen und erkrankte Zähne mit Zahnfleischentzündungen bekanntlich schmerzen, ist eine Narkose unumgänglich. Der Tierarzt entfernt die Beläge mit einem Ultraschallgerät. Wie oft die Zahnsanierung wiederholt werden muss, hängt sowohl von anschließenden Hygienemaßnahmen ab wie von der genetischen Veranlagung des einzelnen Tieres.

Impfen

Impfungen sind unverzichtbare prophylaktische Maßnahmen gegen bestimmte Virusinfektionen

Infektionen mit tödlichem Ausgang kommen in Deutschland mittlerweile immer seltener vor. Dies ist den regelmäßigen Impfregimen unserer Haustiere zu verdanken. Man sollte sich aber nicht in falscher Sicherheit wiegen:  Lokal begrenzte Ausbrüche gibt es nach wie vor. So ist beispielsweise Deutschland zwar seit 2008 nach den Kriterien der OIE „frei von terrestrischer (klassischer) Tollwut“, jedoch werden immer wieder Fälle der Fledermaustollwut entdeckt. Auch die Leptospirose, eine Zoonose, die vom Tier zum Menschen übertragen werden kann, sowie die Staupe, die derzeit häufig von Waschbären verbreitet wird, werden vielfach nachgewiesen. 

Gute Vorsorge

Regelmäßige Impfungen sind daher immer noch von großer Bedeutung in der Gesundheitsvorsorge Ihrer Lieblinge. Sie können zwar nicht zu 100 Prozent vor einer Ansteckung schützen, aber den Verlauf einer Krankheit deutlich abschwächen. Das Ziel einer Impfung ist es, das Immunsystem mit dem Aufbau von Antikörpern zu unterstützen. Bei Welpen beginnt die Grundimmunisierung bereits in der achten Lebenswoche. Da jedes Individuum die Abwehrstoffe unterschiedlich schnell abbaut, wird die Impfung in der zwölften Lebenswoche wiederholt. Eine weitere Verstärkung der Abwehr kann durch eine Wiederholung mit der 16. Woche erreicht werden. Die gesamte Grundimmunisierung ist mit der Impfung nach dem ersten Lebensjahr abgeschlossen.

Als unverzichtbare Impfungen gelten: 

  • Hund: Tollwut, Parvovirose, Staupe, Hepatitis, Leptospirose 
  • Katze: Tollwut (außer bei Wohnungskatzen), Katzenschnupfen, Katzenseuche 
  • Kaninchen: Myxomatose, RHD 

Abhängig von den Lebensumständen von Hund und Katze können weitere Impfungen sinnvoll sein, zum Beispiel bei Hunden gegen den Zwingerhusten und Borreliose oder bei freilaufenden Katzen gegen Leukose und FIP (Feline infektiöse Peritonitis). 

Nutzen und Risiken

Immer wieder wird über die Notwendigkeit von Impfungen von Tieren im Allgemeinen sowie über die erzielte Dauer der Immunität und die damit verbundenen notwendigen Impfintervalle diskutiert. Was die Impfkritiker meist übersehen: Die über viele Jahre verbreitete Impfpraxis in Deutschland und die damit einhergehende gute Kontrolle sowie die geringe Zahl von Erkrankungen ermöglichen eine solche Diskussion über die Notwendigkeit von Schutzimpfungen erst. Der Nutzen einer Impfung überwiegt bei weitem den möglichen Schaden, der sich in der Regel mit Rötungen und Schwellungen an der Impfstelle oder kurzfristiges Fieber und Unwohlsein darstellt.

Grundsätzlich steht es jedem Besitzer frei, ob er sich für oder gegen eine regelmäßige Impfung seines Tieres entscheidet. Nur wenn ein Tier mit ins Ausland reist besteht eine Impfpflicht. Wer sich dazu entscheidet, sein Tier nicht zu impfen, sollte sich jedoch genau über die möglichen Folgen informieren - insbesondere welche Komplikationen bei bestimmten Erkrankungen drohen. Man muss sich außerdem bewusst sein, dass das eigene Tier bei einer Erkrankung andere anstecken kann, noch bevor Krankheitssymptome auftreten. 

Wichtig ist, dass nur gesunde Tiere geimpft werden. Erkrankungen führen dazu, dass der Impfschutz nicht in ausreichender Höhe erreicht wird. Vor einer Impfung ist eine Untersuchung durch den Tierarzt zu empfehlen - und eine Entwurmung mindestens eine und maximal drei Wochen vor dem Tierarztbesuch.

Kampf den Würmern

Neben den Ektoparasiten (z.B. Zecken), die auf dem Tier leben, gibt es auch die sogenannten Endoparasiten, die im Körper der Tiere leben. Dazu zählen Würmer und Einzeller, die bei einem Befall die Gesundheit des Hundes und der Katze gefährden können. In unserer Region sind vor allem Spul-, Haken- und Bandwürmer verbreitet. Insgesamt wurden bei verschiedenen Untersuchungen bei 70 Prozent der Tiere Spulwurminfektionen festgestellt. Diese enorme Verbreitung liegt an dem hohen Vermehrungspotenzial der Spulwürmer und der Widerstandskraft ihrer Eier: Ein einziger Wurm legt bis zu 200.000 Eier pro Tag. Pro Gramm (!) Kot werden damit bis zu 50.000 der mikroskopisch kleinen Eier ausgeschieden werden. Die kontaminieren wiederum Böden bis zu einer Tiefe von 10 cm und sind vier Jahre lang infektiös. 

 

Unsere Haustiere werden aufgrund ihrer Leidenschaft fürs Stöbern und ihrer Vorliebe für gammelige Fundstücke in Wald und Flur immer wieder von Endoparasiten befallen. Hunde- und Katzenwelpen können sich sogar schon in der Gebärmutter oder bei Aufnahme der Muttermilch anstecken. Grundsätzlich sind alle Hunde und Katzen gefährdet – sogar reine Wohnungskatzen. Denn Menschen tragen die Parasiteneier an ihren Schuhen in die Wohnung. 

Da die Würmer im Darm der Tiere leben oder Organe befallen, sind sie für das menschliche Auge nicht sichtbar. Bestimmte Bandwürmer allerdings scheidet das Haustier in weißen, reiskornähnlichen Teilen mit dem Kot aus. Manche Würmer sind nicht nur für unsere Haustiere gefährlich, sondern können auch auf Menschen übertragen werden und bei diesen zu Erkrankungen führen. Vor allem bei intensivem Kontakt von Haustieren mit Kindern oder älteren Menschen ist eine regelmäßige Entwurmung wichtig. Denn deren Immunsystem ist in der Regel zu schwach für eine Wurmabwehr. Eine Wurmkur beugt leider der Infektion nicht vor, sie dient lediglich der Bekämpfung vorhandener Parasiten. Das Tier kann sich also rein theoretisch bereits am nächsten Tag erneut anstecken.  

Das Risiko sich mit Würmern zu infizieren, ist abhängig von der Lebensweise unserer Haustiere. Nicht jedes Tier ist gleichermaßen gefährdet. Je nach dem individuellen Infektionsrisikos eines Tieres gibt die Vereinigung ESCCAP (European Scientific Counsel Companion Animal Parasites) entsprechende Empfehlungen. Lässt sich das Risiko einer Infektion nicht einschätzen, sollten die Tiere mindesten viermal im Jahr entwurmt werden. Hunde und Katzen, die freien Auslauf haben, wilde Nagetiere oder Kot anderer Tiere fressen, sind monatlich zu entwurmen. Immer wenn ein Flohbefall festgestellt wird, muss gegen Bandwürmer entwurmt werden, da diese als Zwischenwirt fungieren. Die Alternative zur regelmäßigen prophylaktischen Entwurmung stellt die Kotuntersuchung beim Tierarzt dar. Sie sollte so oft wie die empfohlene Entwurmung durchgeführt werden.

Kastration

Hormon oder kein Hormon? 

Diese Frage stellen sich viele Haustierbesitzer. Grundsätzlich werden bei einer Kastration die Keimdrüsen (Eierstöcke oder Hoden als Bildungsstätte für Sexualhormone) entfernt, während bei einer Sterilisation nur die jeweiligen „Transportwege“ (Ei- oder Samenleiter) abgebunden werden. In der Tiermedizin wird in der Regel eine Kastration durchgeführt, egal ob es um männliche oder weibliche Vierbeiner geht. 

Katzen

Bei Katzen ist die Frage, ob eine Kastration durchgeführt werden soll oder nicht, schnell zu beantworten: Aufgrund der sogenannten „Kastrations- und Kennzeichnungspflicht für Freigängerkatzen“ im Kreis Paderborn sind: „alle Katzenhalter/innen, die ihrer Katze Zugang ins Freie gewähren, verpflichtet, diese zuvor von einem Tierarzt kastrieren und mittels Tätowierung oder Mikrochip kennzeichnen zu lassen. Dies gilt für alle Katzen ab einem Alter von 5 Monaten. Als Katzenhalter/in im vorstehenden Sinne gilt auch, wer freilaufenden Katzen regelmäßig Futter zur Verfügung stellt.“ (Stadtverordnung Paderborn § 5, Abs. 4). 

Hunde

Bei Hunden bleibt es dem Tierbesitzer selbst überlassen, über eine Kastration zu entscheiden. Eine derartige Operation sollte nie leichtfertig vorgenommen werden. Man muss sich bewusst sein, dass es sich um einen operativen Eingriff unter Vollnarkose handelt. Und eine Narkose birgt auch heutzutage noch ein gewisses Risiko, wenn auch ein geringes.

Dass ein Rüde mit Erziehungsproblemen allein durch die Kastration umgänglicher wird, ist oft ein reiner Wunschgedanke der Besitzer. Durch den Eingriff werden nur die Verhaltensweisen verändert, die durch Hormone beeinflusst werden - z.B. das berühmte „Machoverhalten“. Bei vielen anderen Verhaltensweisen hilft nur eine richtige und konsequente Erziehung. 

Bei Hündinnen gibt es neben der Gefahr der Trächtigkeit folgende Gründe über eine Kastration nachzudenken: 

Tumorbildung 

Die Hälfte aller unkastrierten Hündinnen weisen ab einem Alter von 10 Jahren Tumore in der Gesäugeleiste auf. Wird eine Hündin vor der ersten Läufigkeit kastriert, erkrankt sie mit 98-prozentiger Wahrscheinlichkeit nicht mehr an Brustkrebs. Bei einer Kastration zwischen erster und zweiter Läufigkeit bleiben ca. 75 Prozent der Hündinnen von Gesäugekrebs verschont. Nach der zweiten Läufigkeit hat die Kastration kaum noch Einfluss auf die Entstehung von Mamatumoren. Dann ist das Brustkrebsrisiko nahezu identisch mit nichtkastrierten Hündinnen. 

Diabetes mellitus 

Ähnlich dem menschlichen Schwangerschaftsdiabetes kann sich bei Hündinnen unter dem Einfluss des Sexualhormons Progesteron sowohl während der Trächtigkeit als auch während der halbjährlichen Läufigkeit ein Diabetes entwickeln. Daher tritt diese Krankheit deutlich häufiger bei unkastrierten Hündinnen auf. 

Scheinträchtigkeit 

Alle unkastrierten Hündinnen durchleben nach jeder Läufigkeit, mal mehr mal weniger stark, eine ca. 60 Tage andauernde Scheinträchtigkeit. Dabei schwellen die Milchdrüsenkomplexe unterschiedlich stark an und produzieren häufig Milch. Das sind grundsätzlich völlig normale und natürliche Abläufe, die aus der früheren Zeit der Wölfe stammen. Untergeordnete Tiere halfen so im Rudel bei der Aufzucht der von der Leitwölfin geworfenen Welpen. Häufig sind die Hunde dabei jedoch gereizt, bauen „Nester“ oder verweigern die Futteraufnahme. Auch die folgende Entzündung der Milchdrüsen ist sehr schmerzhaft und bedarf medikamentöser Behandlung.  

Vorsicht Zecken

Wenn im Frühjahr die Tagestemperaturen über 10°C steigen, lauert die Gefahr für Hunde und Katzen überall. Zecken leben bevorzugt an Waldrändern, Lichtungen und Bächen, wo sie im dichten Gras und Gebüsch bis zu einer Höhe von 1,30 m auf potentielle Wirte lauern. Kommt ein geeignetes Tier vorbei, erfolgt der Stich in die Haut, wo die Zecke bis zu 15 Tage bleiben und auf das 200-fache ihres ursprünglichen Körpergewichts anwachsen kann. Zecken sind extrem zäh: Sie können nicht nur zwei Jahre lang hungern, auch eine Nacht im Gefrierfach bei minus acht Grad überleben sie mühelos, ebenso wie einen Vollwaschgang bei 60 Grad. Erst bei minus 20 Grad ist Schluss. 

Heutzutage sind Zecken nicht mehr nur lästige Blutsauger, sondern auch Überträger von gefährlichen Parasiten und Erregern. Bei ihrem Stich kann die Zecke über den Speichel Krankheiten wie Borreliose, FSME, Anaplasmose oder Babesiose übertragen. Viele Erkrankungen bleiben bei unseren Haustieren meist unentdeckt, da Symptome oft erst mehrere Wochen oder sogar Monate nach dem Stich auftreten. Der Zeckenbiss ist da längst vergessen. Hinzu kommt, dass die Symptome der Erkrankungen oft unspezifisch und schwer zuzuordnen sind: Müdigkeit, Grippegefühl, Gelenkschmerzen oder leichte Fieberschübe sind beim Tier noch schwieriger zu diagnostizieren als beim Menschen. Denn Tiere können nicht mit uns reden. 

In Deutschland sind etwa 20 bis 30 Prozent aller Zecken der Art "Gemeiner Holzbock" (Ixodes ricinus) Träger von Borrelien - mit starken regionalen Schwankungen. Das bedeutet jedoch nicht, dass durch den Stich einer solchen Zecke automatisch eine Infektion erfolgt. Von Wildtieren, die in großem Maß von Zecken gestochen werden, nimmt man an, dass sie vollständig resistent gegen die Borreliose sind. Solide Daten über die Resistenz bei verschiedenen Hunderassen gibt es allerdings genauso wenig wie beim Menschen. Sicher ist nur, dass die meisten Hunde (sowie Wölfe), die regelmäßig von Zecken gebissen werden, Antikörper gegen Borrelien in sich tragen ohne je zu erkranken.

Trotzdem empfiehlt sich ein regelmäßiges Absuchen nach Zecken. Dies stellt einen gewissen Schutz dar, da die Krankheitserreger normalerweise erst ca. 20 Stunden nach dem Stich der Zecke in den Blutkreislauf des Tieres übertragen werden. Finden Sie eine Zecke, sollten Sie diese vorsichtig mit einer Pinzette oder Zeckenzange herauszuziehen. Bleibt dennoch ein Teil der Zecke in der Haut, ist es erst einmal nicht so schlimm. Nur wenn sich an dieser Stelle eine Entzündung bildet, sollte der Tierarzt aufgesucht werden. Von „Hausmitteln“ wird dagegen abgeraten, da die Zecke im Todeskampf erst recht Krankheitserreger überträgt. Der beste Schutz ist immer noch ein gutes Anti-Zeckenmittel, welches auf die Haut des Tieres aufgetragen wird und sich dann selbst per Diffusion in den oberen Hautschichten über den gesamten Körper verteilt. Damit werden die Quälgeister möglichst schnell abgetötet und somit ein weiteres Zustechen, auch beim Menschen, wird verhindert (Repellent-Wirkung). Hunde und Katzen stoßen jedoch alle vier Wochen ihre älteren Hautschichten ab und die Wirkung des Mittels lässt mit der Zeit wieder nach. Daher sollte die Behandlung in der warmen Jahreszeit monatlich wiederholt werden. Hunde, die häufiger ins Wasser gehen, müssen auch häufiger behandelt werden (Wirkung nur 20 Tage). 

Für Hunde, die regelmäßig in Zeckengebieten (Wald, hohes Gras, etc.) unterwegs sind, gibt es mittlerweile eine Impfung gegen die Borreliose. Diese sollte jedoch immer im Einzelfall mit dem Tierarzt besprochen werden.